DSW21 geht in Sachen Digitalisierung neue Wege: Alle rund 1.000 Bus- und Stadtbahn-Fahrer*innen haben ein persönliches Tablet bekommen. Das sorgt für einen noch besseren und schnelleren Informationsfluss – und zahlt auch auf den Aspekt der Nachhaltigkeit ein. Denn durch die eingesparten Ressourcen für die Papier-Produktion spart das Dortmunder Verkehrsunternehmen jährlich zwei Millionen Blatt Papier und mehr als 10 Tonnen CO2.
DSW21-Verkehrsvorstand Ulrich Jaeger dazu: „Die Digitalisierung hierzulande hat durch Corona einen deutlichen Schub bekommen. Auch in der Verkehrsbranche nimmt sie immer mehr Fahrt auf, was nicht zuletzt auch das Deutschland-Ticket zeigt. Das gibt’s nämlich ganz einfach und digital in Apps wie der von DSW21 zu kaufen. Und in solch dynamischen Zeiten müssen wir natürlich auch im Fahrdienst Schritt halten und unsere Kolleg*innen mit modernem Equipment ausstatten. Das erleichtert ihnen spürbar die Arbeit und macht uns als Unternehmen und Dienstleister für unsere Fahrgäste insgesamt noch besser.“
Wie diese Arbeitserleichterung in der Praxis aussieht, kann DSW21-Fahrer Martin Tourbier berichten, der kürzlich am Morgen vor seiner eigentlichen Schicht einen Anruf bekam. „Ein Kollege war über Nacht krank geworden, es wurde kurzfristig Ersatz gesucht“, erinnert sich der 44-Jährige. „Ich sehe mich als Teamplayer und bin in solchen Fällen bereit, auch mal spontan einzuspringen.“ Doch mit welchem Bus hätte der erkrankte Kollege welche Route wann fahren sollen? Früher hätte dies eine Recherche in Ringbuch-Ordnern und an den Aushängen am schwarzen Brett erfordert. Jetzt spielen ihm die Kollegen aus der Disposition im Handumdrehen alle Infos auf sein Tablet – neuer Dienstplan, Linienwege, Umleitungen und verlegte Haltestellen inklusive.
Gebündelter Informationsfluss
Diese Episode aus dem Arbeitsalltag beschreibt nur einen der vielen Vorteile, die aus dem Einsatz der Fahrer*innen-Tablets herrühren. Die Geräte helfen, Abläufe zu modernisieren, die vielen Informationen zu bündeln und sie den rund 1.000 Kolleg*innen im Fahrdienst schneller und passgenauer als zuvor bereitzustellen. Sie alle hat DSW21 in den vergangenen anderthalb Jahren mit einem eigenen Tablet ausgestattet und umfassend geschult. Da die umständliche Papierverwaltung mit Ausdrucken, Lochen, Einheften, Verteilen etc. wegfällt, werden tausende Arbeitsstunden im Jahr und viel Papier eingespart. So ist mehr Zeit für anderes und Ressourcen werden geschont.
„Die Umstellung von analog auf digital ist ein tiefgreifender Prozess. Natürlich gab es hier und da Vorbehalte. Am Ende überwiegen aber die vielen praktischen Vorteile, die für eine breite Akzeptanz gesorgt haben“, sagt Andreas Hibbeln, Digitalisierungsbeauftragter bei DSW21.
Werkstätten anbinden
Das Thema Digitalisierung ist damit jedoch noch lange nicht abgehakt. „Letztlich befinden wir uns mitten in einem Transformationsprozess“, so Hibbeln. Als nächstes sollen die Schnittstellen zu den Werkstätten, die ebenfalls ihre Prozessschritte digitalisiert haben, bedient und digital angebunden werden. „Schäden am Fahrzeug etwa können später übers Tablet direkt ins System eingegeben werden – und in der Werkstatt können diese Informationen schneller verarbeitet werden.“
Genutzt werden dürfen die Tablets, die speziell gegen Diebstahl und Missbrauch durch Dritte gesichert sind, natürlich nicht während der Fahrt – sondern nur davor und danach. Als Bonus stehen die Geräte auch für die private Nutzung zur Verfügung. „Dafür haben wir im Vorfeld gemeinsam mit dem Betriebsrat klare Verhaltensregeln aufgestellt“, betont Dr. Heinz-Josef Pohlmann, Leiter Betrieb und Marketing bei DSW21.
Trumpf beim Recruiting
Und natürlich ist das Tablet auch beim Recruiting ein Faktor, wie DSW21-Personalleiter Tom Kintgen ganz unumwunden zugibt. „Es macht schon Eindruck, wenn wir in Bewerbungsgesprächen davon berichten. Schließlich ist das kein Standard in der Branche.“ Das Tablet werde als Zeichen der modernen Ausrichtung des Unternehmens wahrgenommen.
Der Nachhaltigkeits-Effekt:
Durch den Einsatz der Tablets im Fahrdienst und den digitalen Informationsfluss kann DSW21 pro Jahr mehr als zwei Millionen Blatt Papier einsparen. Auch werden etwa 450.000 Liter Wasser weniger benötigt, die ansonsten für die ressourcen-intensive Papiererzeugung benötigt würden. Die Ersparnis an CO2 beläuft sich in Summe auf mehr als zehn Tonnen jährlich. „Es gibt einen deutlichen Nachhaltigkeitseffekt. Insofern ist die Digitalisierung an dieser Stelle auch Klimaschutz“, so der DSW21-Digitalisierungsbeauftragte Andreas Hibbeln.
Statements von Kolleg*innen aus dem Fahrdienst:
Marion von Elling, Busfahrerin bei DSW21:
„Am Anfang war das natürlich Neuland. Aber ich war überrascht, wie schnell man sich mit dem Tablet zurechtfindet. Darin bekomme ich alles, was ich für meine Arbeit brauche: Angefangen von den aktuellen Dienstplänen über Linienwege bis hin zu Infos zu Umleitungen oder anstehenden Schulungen. So bin ich immer bestens informiert und vorbereitet.“
Martin Tourbier, Bus- und Stadtbahnfahrer bei DSW21:
„Das Tablet erleichtert mir meinen Arbeitsalltag enorm. Als Fahrer mit Bus- und Stadtbahnführerschein komme ich in beiden Bereichen zum Einsatz. Und natürlich kennt man in einer Großstadt wie Dortmund nicht alle Linien auswendig. So kann ich spontan irgendwo einspringen und habe im Handumdrehen alle wichtigen Infos zur Hand. Jede neu eingerichtete Baustelle und die dazugehörige Umleitung werden mir direkt angezeigt.“