NRW-Verkehrsministerin Ina Brandes: „Nordrhein-Westfalen ist schon heute eine Modellregion der Mobilität 4.0. Das zeigen wir mit autonom fahrenden Linienbussen, einem landesweiten eTarif für Bus und Bahn oder digital vernetzten On-Demand-Shuttles, die in Stadt und Land unterwegs sind. Eine Besonderheit ist die Dortmunder H-Bahn: Seit fast 40 Jahren befördert die Hängebahn am Uni-Campus autonom und klimafreundlich jeden Tag mehrere Tausend Menschen. Automatisiert fahrende Bahnen bieten riesige Chancen, pünktlicher, flexibler und sicherer unterwegs zu sein. Deshalb unterstützt das Land Projekte wie die H-Bahn gerne, um mehr Verkehr auf die Schiene zu verlagern und zugleich das Klima zu schonen.“
Hubert Jung, Verkehrsvorstand der H-BAHN21-Muttergesellschaft DSW21: „Ohne die Mitwirkung der Politik geraten ambitionierte Ausbaupläne wie bei der H-Bahn schnell ins Stottern. Daher sind wir froh, mit dem NRW-Verkehrsministerium und der Stadt Dortmund starke Partner an der Seite zu haben. Die Planung von Infrastrukturprojekten kann dadurch beschleunigt werden und die positiven Effekte auf Fahrgastkapazität und Betriebsqualität werden rascher spürbar.“
Und H-BAHN21-Geschäftsführer Elmar Middeldorf fügt an: „Wir müssen zugleich neue technische Standards entwickeln, damit wir auf die kommenden Herausforderungen und Einsatzfelder bestens vorbereitet sind. Für Zukunftsprojekte mit der angedachten Größenordnung und Tragweite brauchen wir auf Sicht eine ganz neue Fahrzeug-Generation.“
Teststrecke wird benötigt
Basis dafür könnte das Automatisierungssystem Trainguard MT von Siemens sein, das bislang für die Steuerung und den Betrieb von S- und U-Bahnen eingesetzt wird. Bei dem Automatisierungssystem handelt es sich um einen internationalen Standard, der später auch für andere Verkehrssysteme wie etwa Schwebebahnen oder SkyTrains anwendbar sein wird. Middeldorf möchte dies erstmals für den H-Bahn-Bereich erproben: „Wir wollen das System auf unsere besonderen Rahmenbedingungen und Parameter anpassen. Das geht nicht im laufenden Linien-Betrieb. Daher haben wir die Idee, eine Teststrecke für diese Zwecke zu installieren.“ Diese Teststrecke könnte später dann den ersten Bauabschnitt der Streckenerweiterung vom Wissenschaftscampus zur U42 bilden. Middeldorf: „Letztlich gehören die einzelnen Projekte zu einer größeren Gesamtvision für die H-Bahn. Und unser Ansinnen ist es, sie ressourcenschonend miteinander zu verknüpfen.“
Ein anderes Projekt von H-BAHN21 steht derweil kurz vor Abschluss: Im Laufe des Sommers soll ein fünfter Wagen, den die Betreibergesellschaft seit 2020 quasi in Eigenregie gebaut hat, die gegenwärtige H-Bahn-Flotte verstärken. Middeldorf: „Wir gewinnen damit ein großes Stück Flexibilität hinzu, weil wir für unser aktuelles Linien-Netz ein Extra-Fahrzeug in der Hinterhand haben.“
Über die H-Bahn:
Die Dortmunder Großkabinen-Hängebahn war 1984 das erste fahrer- und begleiterlose vollautomatische Beförderungssystem in Deutschland, das allen gesetzlichen Standards entsprach. Sie weist eine Verfügbarkeit von mehr als 99 Prozent auf.
Seit Inbetriebnahme hat die H-Bahn mehr als 5 Millionen Kilometer zurückgelegt und dabei fast 40 Millionen Fahrgäste emissionsfrei befördert. Dabei erreicht sie Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 50 Stundenkilometern.
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H-BAHN21-Geschäftsführer Elmar Middeldorf, NRW-Verkehrsministerin Ina Brandes und DSW21-Verkehrsvorstand Hubert Jung (von links nach rechts) an der H-Bahn-Haltestelle »Technologiezentrum« in Dortmund.
Foto: Claudia Posern/DSW21