Hinweis zum Foto: Das Foto mit Torge Gebhardt entstand auf dem Betriebshof. Der Kollege hat die Maske nur für das Foto abgenommen.
Aller guten Dinge sind drei: Bereits 2015 und 2019 hat DSW21 seine Fahrgäste über die Sitze für die Hochflur-Stadtbahnen abstimmen lassen. Auf vielfachen Wunsch der Fahrgäste kommen jetzt auch die Sitzmöbel in den Niederflur-Bahnen, die auf den Linien U43 und U44 unterwegs sind, auf den Prüfstand. Fahrgäste können dabei nicht nur die Polsterung der Sitze, sondern auch einige Breiten- und Anordnungs-Varianten im Fahrzeug testen und bewerten. Damit soll der Sitzkomfort in den Bahnen zukünftig deutlich erhöht werden.
Hintergrund dieses „Publikumsjokers“ ist, dass die Dortmunder Fahrgäste die Platzverhältnisse und den Komfort der Sitze in den 47 Niederflurbahnen (NGT8) immer wieder angemerkt haben, etwa in den Kundenforen. Diese Kritik ist bei DSW21 angekommen, so Betriebsleiter und Technik-Chef Ralf Habbes: „Mit der relativ engen Bestuhlung hatten wir ursprünglich das Ziel verfolgt, möglichst viele Sitzplätze im Fahrzeug anzubieten. Die Praxis hat aber gezeigt: Die Fahrgäste wünschen sich lieber etwas mehr Platz beim Sitzen, auch wenn es dafür weniger Sitzplätze geben sollte. Außerdem empfinden viele die Sitze als zu hart und wünschen sich mehr Polsterung.“
DSW21 nimmt diese Anmerkungen ernst und wird die Wünsche der Fahrgäste im Rahmen des technisch Möglichen und Erlaubten umsetzen. Denn nach mehr als zehn Jahren im täglichen Einsatz ist ein Austausch der Sitze sinnvoll. Bevor die Bestellung für die rund 2.300 neuen Sitze rausgeht, dürfen die Fahrgäste auf einigen Mustersitzen die Probe aufs Exempel machen. „Mit besser aufgepolsterten und ergonomisch geformten Sitzen sowie einer etwas anderen räumliche Anordnung und Gestaltung möchten wir künftig mehr Komfort bieten“, skizziert Habbes die Anforderungen an die neuen Sitzmöbel. „Anstelle von zwei Sitzen auf jeder Seite des Ganges soll es zukünftig zwei Sitze und einen Anderthalb-Sitzer, einen so genannten Mutter-Kind-Sitz, geben.“ Ob die Fahrgäste sich mit etwas mehr Platz zwischen Sitz und Seitenwand sowie zwischen den Sitzen wohler fühlen oder sogar einen Doppelsitz ohne Abgrenzung bevorzugen, wird sich im Praxistest zeigen. Ebenso, ob die Polsterung mit 15 mm zukünftig eher dünn oder mit 25 mm etwas üppiger ausfallen soll.
Die Mustersitze sind vorab technisch geprüft, denn eines ist Ralf Habbes wichtig: „Alle Veränderungen an den Sitz- und Stehflächen dürfen die statischen Rahmenbedingungen, die von der Aufsichtsbehörde vorgegeben werden, nicht verändern.“ Einen weiteren Effekt wird die Erneuerung der Sitze neben einer Steigerung des Komforts in diesem Zusammenhang übrigens auch haben: Durch die neuen Sitze soll der ohnehin schon gute Brandschutz in den Fahrzeugen auf einen neueren Stand gebracht und damit noch weiter verbessert werden.
Nach der Auswertung des Sitztests wird DSW21 die neuen Sitzmöbel ausschreiben. Mit dem Umbau der ersten Bahnen ist dann ab Mitte nächsten Jahres zu rechnen.
Der Sitztest: 20. September bis 1. Oktober auf den Linien U43 und U44
Die Bahn, die mit verschiedenen Sitz-, Polster- und Anordnungsvarianten ausgestattet ist, wird zwischen dem 20. September und dem 1. Oktober auf den Linien U43 (Dorstfeld – Wickede) und U44 (Marten – Westfalenhütte) unterwegs sein und ist von außen deutlich gekennzeichnet. Fahrgäste können ihre Favoriten dann durch „Aussitzen“ herausfinden. Die Rückmeldungen werden von einem Promotion-Team gesammelt und ausgewertet. Nach der guten Beteiligung bei den vergangenen Sitztests rechnet Torge Gebhardt vom DSW21-Verkehrsmarketing auch dieses Mal wieder mit einer großen Resonanz: „Es wäre schön, wenn wir an den zwölf Tagen rund 1.000 Rückmeldungen sammeln könnten. Letztendlich geht hier aber die Qualität des Feedbacks vor Quantität. Das können Sie uns übrigens auch an kundenresonanz@dsw21.de geben.“