DSW21-Verkehrsvorstand Ulrich Jaeger (M.) und Prof. Dr.-Ing. Uwe Clausen (3.v.r.), Leiter des Instituts für Transportlogistik, mit Projektbeteiligten von DSW21 und ITL.
(Foto: DSW21 – Jörg Schimmel)
Erfolgreiche Zusammenarbeit für den ÖPNV in Dortmund: Binnen weniger Monate hat das Institut für Transportlogistik (ITL) an der Technischen Universität (TU) Dortmund unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Uwe Clausen ein Tool entwickelt, das den Planer*innen der Dortmunder Stadtwerke AG (DSW21) die Arbeit künftig deutlich erleichtert – und sie erheblich beschleunigt!
Frage: Wo übernachten die Stadtbahnwagen von DSW21? – Antwort: Auf dem Betriebshof in Dorstfeld! Aber natürlich nicht alle. Zum einen würde der Platz für die gesamte Flotte, die aktuell aus 121 Wagen besteht und im Rahmen des B-Wagen-Projekts um netto 24 auf 145 Fahrzeuge anwächst, gar nicht ausreichen. Und zum anderen müssen die Stadtbahnen nach der kurzen nächtlichen Betriebspause dort bereitstehen, wo sie laut Fahrplan für die Ausfahrt benötigt werden: in einer der zahlreichen unterirdischen Abstellanlagen.
Was banal klingt, ist überaus komplex, denn die Abstellanlagen haben unterschiedlich viele Gleise und Stellplätze; die Züge bestehen mal aus einem Stadtbahnwagen, mal aus zwei, mal aus drei. Fahrpläne werden regelmäßig umgestellt. Und selbst während ihrer Laufzeit ist Fahrplan nicht gleich Fahrplan. Großveranstaltungen wie etwa die Heimspiele von Borussia Dortmund, der Weihnachtsmarkt oder demnächst die Fußball-Europameisterschaft erfordern Anpassungen. Sogar die Wartungsintervalle der Fahrzeuge müssen berücksichtigt werden, damit sich die Wagen nicht gegenseitig blockieren und an der Ausfahrt hindern. Denn das würde den ÖPNV in Dortmund gehörig durcheinanderbringen.
Bisher haben die Expert*innen von DSW21 die Abstellpläne ziemlich analog erstellt. Mit Köpfchen und Excel-Tabellen. Künftig übernimmt den Job das am ITL entwickelte Tool – eine Software, die mit Linien-, Fahrplänen und vielerlei Informationen mehr gefüttert wird und schon nach wenigen Minuten Ergebnisse ausspuckt, an denen die Mitarbeitenden bisher oft tagelang getüftelt haben.
„Die Zusammenarbeit hat sich aus dem Regelaustausch ergeben, den wir als Institut für Transportlogistik mit anderen Playern der Verkehrs-, Transport- und Logistikbranche in Dortmund pflegen“, sagt Prof. Dr.-Ing. Uwe Clausen. „Es war eine herausfordernde und sehr spannende Aufgabe, weil es keine Blaupause gab. Umso mehr freuen wir uns, dass wir so schnell zu so guten Ergebnissen gekommen sind.“ Auch Ulrich Jaeger, Verkehrsvorstand von DSW21, ist komplett zufrieden. „Das Beispiel zeigt einmal mehr, wie wichtig und sinnvoll es ist, dass Unternehmen mit Forschung und Wissenschaft zusammenarbeiten. Für uns ergibt sich eine enorme Effizienzsteigerung. Und die Kolleg*innen in der Planung können ihre wertvolle Arbeitszeit künftig für Aufgaben nutzen, die nicht mit Rechnerleistung zu erledigen sind.“
Erst im August 2023 hatten die Partner das Projekt gestartet. Jetzt ist die Software bereits im Einsatz. Fertig ist sie allerdings noch nicht. Zwar kann sie schon viel – aber noch nicht alles. Was noch fehlt, bringt das Institut für Transportlogistik dem Tool in den nächsten Wochen und Monaten bei. Die Zusammenarbeit geht also weiter.