EURO-Konzept von DSW21 ist voll aufgegangen

Dortmunder Verkehrsunternehmen ist mit dem Verlauf der EM hochzufrieden / Verkehrsvorstand Ulrich Jaeger: „Wir haben einen immensen Aufwand betrieben – aber der hat sich wirklich gelohnt!“

Hochzufrieden mit dem Verlauf der EURO2024 ist die Dortmunder Stadtwerke AG (DSW21). „Während der EM wird im ÖPNV alles fahren, was Räder hat!“ Mit diesem Versprechen war das Verkehrsunternehmen ins Turnier gestartet – und hat Wort gehalten. Fast 130 Stadtbahnwagen und annähernd 200 Busse, über 1.700 Beschäftigte im Fahrdienst, in den Werkstätten, in der Dispo und in der Leitstelle waren im Einsatz. Zusätzlich hatte DSW21 das Personal im Bereich Service und Sicherheit deutlich aufgestockt – auf rund 100 Kräfte allein an jedem Spieltag in Dortmund. „Wir haben einen immensen Aufwand betrieben, um ein ausgelassenes Fußballfest mit klimafreundlicher Mobilität zu ermöglichen – aber der hat sich wirklich gelohnt“, sagt Verkehrsvorstand Ulrich Jaeger. „Mein ausdrücklicher Dank gilt allen beteiligten Kolleginnen und Kollegen für ihren außergewöhnlichen Einsatz. Das Halbfinale zwischen England und den Niederlanden am Mittwoch hat uns noch einmal maximal gefordert – aber auch diese Prüfung haben wir dank eines beeindruckenden Teamspirits bestanden.“

Die Service- und Sicherheitskräfte hatten es überwiegend mit freundlichen und fröhlich feiernden Fans zu tun.

Ganz gleich, ob in Dortmund gespielt wurde, ob »nur« Public Viewing angesagt oder sogar ein Ruhetag war: DSW21 fuhr sein EURO-Konzept mit verlängerten Betriebszeiten im Stadtbahnbereich und angepassten NachtExpress-Linien die kompletten vier Wochen konsequent durch. „Die EM hat uns vor erwartbare und geplante Herausforderungen gestellt, aber auch vor Situationen, in denen wir sehr schnell agieren mussten“, resümiert Betriebsleiter Ralf Habbes. So gab es Spieltage, an denen sich im Veranstaltungsbereich (Stadion, Westfalenpark und Friedensplatz) mehr als 100.000 Menschen aufhielten. Selbst an diesen Tagen bewältigte DSW21 die Abreise mit der Stadtbahn bis ca. 75 Minuten nach Spielende. Es gab aber auch die Unwetterlage beim Spiel zwischen Deutschland und Dänemark, als die Fan-Zonen evakuiert werden mussten. „Dieses Szenario hatten wir auf dem Schirm. Wir haben binnen weniger Minuten am Westfalenpark eine große Anzahl an Stadtbahnen zusammengezogen und konnten die Besucher*innen in ganz engem Takt in Sicherheit bringen“, so Habbes.

Absoluter Höhepunkt war dann der gestrige Halbfinal-Tag (10. Juli). Offiziell 160.000 Fans aus den Niederlanden und aus England bescherten Dortmund die größte Fußballparty und den größten Menschenauflauf seit dem WM-Halbfinale 2006 zwischen Deutschland und Italien. DSW21 setzte 15 zusätzliche Gelenkbusse ein, die nach Spielende zwischen der Florianstraße am Westfalenpark und dem Hauptbahnhof pendelten und die Fahrgast-Kapazität für die Rückfahrt noch einmal signifikant erhöhten. „Unser ausdrücklicher Dank geht an die befreundeten Verkehrsunternehmen BOGESTRA und HCR sowie an den Baumeier Omnibusbetrieb, die uns dabei kurzfristig mit Fahrzeugen und Personal unterstützt haben“, so Ulrich Jaeger.

Weniger Zuschauer - mehr Fahrgäste. Die Stadion-Haltestelle war stärker frequentiert als bei BVB-Spielen.

Ausgezahlt haben sich auch, betont Ralf Habbes, „der durch viele Großveranstaltungen bewährte enge Kontakt zu Stadt, Polizei und Feuerwehr und die kurzen Abstimmungswege während des Turniers über den Krisenstab und das Host City Operation Center“.

Mehrere hunderttausend Fans haben die ÖPNV-Angebote von DSW21 in den vier Turnierwochen genutzt. Allein an der Stadion-Haltestelle lag das Fahrgastaufkommen um rd. 20 Prozent höher als bei Bundesligaspielen des BVB – trotz einer um 25 Prozent geringeren Zuschauerkapazität. Bis zu 8.000 Stadionbesucher*innen traten allein an dieser Haltestelle ihre Rückfahrt an.

Festzuhalten bleibt aus Sicht des Dortmunder Verkehrsunternehmens auch: Die offiziellen Fan-Walks und der grüne Teppich haben die ÖPNV-Anreise zum Stadion spürbar entlastet. Dass die Veranstaltungsbereiche an mehrere Stadtbahnlinien von DSW21 und eine Vielzahl von Haltestellen angebunden waren, sorgte für eine gute Verteilung der Fahrgäste. Und dass Muttersprachler*innen aus den Reihen der DSW21-Mannschaft sowie in Einzelfällen externe Dolmetscher*innen die Gäste-Fans an den Haltestellen über Lautsprecherdurchsagen in den jeweiligen Landessprachen aktuell informierten, fand nicht nur großen Anklang. Es hat auch die Steuerung der Fahrgastströme optimal unterstützt.

„Mit Blick auf die Mobilität und die bei solchen internationalen Events besonders wichtige Fahrgastinformation“, sagt Dr. Heinz-Josef Pohlmann, Leiter Betrieb & Marketing, „hätte es kaum besser laufen können. Wir haben die Erwartungen, die bei einem solchen Großereignis an einen modernen Nahverkehr gestellt werden, souverän erfüllt.“