Zweigleisigkeit im Bereich Brackel/Asseln stärkt U43 merklich

Stabilerer Betrieb und höhere Pünktlichkeit – Trennung der Verkehre bringt Plus an Sicherheit – Haltestelle »Döringhoff« erhält barrierefreien Mittelbahnsteig.

Mit der erfolgreichen Inbetriebnahme des zweiten Gleises der Stadtbahnlinie U43 zwischen Brackel und Asseln hat DSW21 pünktlich zum Start der Europameisterschaft einen Meilenstein erreicht: Die stark frequentierte Ost-West-Linie wird in diesem Bereich merklich gestärkt, da sie fortan einen stabileren Betrieb und eine höhere Pünktlichkeit vorweisen wird. Die Fahrzeuge können den 1,2 km langen Streckenabschnitt zwischen den Haltestellen »In den Börten« und »Businkstraße« demnächst mit Geschwindigkeiten von bis zu 70 km/h befahren. Mit der klaren Trennung der Gleisstrecke von den anderen Verkehren geht zudem ein deutliches Plus an Sicherheit vor Ort einher.

Parallel zur Inbetriebnahme des zweiten Gleises wird auch die Haltestelle »Döringhoff«, die sich im entsprechenden Streckenabschnitt befindet, in neuer Form eingeweiht: Sie ist nun als Mittelbahnsteig barrierefrei gestaltet.

Weiterer Schub für die Mobilitätswende
DSW21-Verkehrsvorstand Ulrich Jaeger dazu: „Unsere Fahrgäste profitieren nun von einer stärkeren Stadtbahnlinie U43, die einen stabileren Betrieb aufweist und die Anschlussverbindungen deutlich zuverlässiger erreichen kann. Dieses Mammut-Projekt hat einen spürbaren und nachhaltigen Effekt, der die Mobilitätswende in unserer Stadt ein gutes Stück weit anschiebt.“ Er fügt an: „Wenn ich mir nun etwas wünschen dürfte, dann würde ich gerne die eingleisigen Abschnitte in Asseln-Ost und Wickede mittelfristig ins Visier nehmen. Dazu befindet sich DSW21 bereits in Gesprächen mit der Stadt Dortmund.“

„Nicht zu vergessen bei diesem Projekt ist auch, dass wir das so genannte Kehrgleis vor Ort verlängert haben. Dort können etwa im Falle einer Störung oder eines Unfalls Fahrzeuge abgestellt werden, so dass der laufende Betrieb nicht tangiert wird. Das ist ein zusätzlicher klarer Vorteil“, ergänzt DSW21-Betriebsleiter Ralf Habbes und fährt fort. „Ein dickes Lob gibt’s von mir an unsere Mannschaft und das gute Teamwork mit der Stadt und den anderen Gewerken. Und wir danken auch den Anwohner*innen und den anliegenden Betrieben für ihr Verständnis. Das Projekt hat von Allen Zugeständnisse erfordert, aber letztlich bringt es nun die Mobilitätswende und auch den Klimaschutz in unserer Stadt weiter nach vorne.“

Mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer*innen
Am eingleisigen Streckenabschnitt zwischen Brackel und Asseln kam es bislang zu Wartezeiten, weil die Stadtbahnfahrer*innen auf die entgegenkommende Bahn warten mussten. Zudem fuhren die Fahrzeuge in diesem Streckenabschnitt bis dato mit reduzierter Geschwindigkeit, da Fuß- und Radweg, Stadtbahn-Trasse und Straße ohne besondere Trennlinie dicht nebeneinander verliefen. Gerade mit den Zulieferer-Lkw, die beim Abbiegen auf die Firmengelände ausschwenkten und in den Gleisbereich hineingerieten, kam es schon mal zu kritischen Situationen. DSW21-Projektleiter Helmut Eder dazu: „Die Verkehrssituation vor Ort ist jetzt ganz neu geordnet, so dass sich die Sicherheit merklich erhöht. Davon können alle Verkehrsteilnehmenden profitieren.“

Die 1,2 km lange Stadtbahn-Strecke zwischen den Haltestellen »In den Börten« und »Businkstraße« ist nun baulich durch einen Hochbordstein vom motorisierten Straßenverkehr abgegrenzt. Auf der anderen Seite trennt ein Zaun den nach Norden verschobenen Geh- und Radweg von der Stadtbahn-Trasse.

Auch Corona- und Ukraine-Krise tangieren Bauprozess
An dem Gesamtprojekt im Bereich des Brackeler/Asselner Hellwegs, das noch nicht in Gänze abgeschlossen ist, beteiligen sich auch DONETZ, die Entwässerungsbetriebe und die Stadt Dortmund, die zugleich Versorgungsleitungen, Straßenbau und Kanalisationsanlagen erneuern. Die Federführung hat die Stadt Dortmund inne.

Der Gleisbau-Part hatte ursprünglich ein Volumen von rund 9,9 Mio. €. Der Verkehrsbund Rhein-Ruhr (VRR) steuerte bislang 8,8 Mio. Euro an Fördergeldern dazu, weitere 1,1 Mio. Euro kamen von DSW21. Zwischenzeitig sind weitere Mehrkosten entstanden. Diethard Wippermann, Leiter des Bereichs »Infrastruktur Fahrweg« bei DSW21: „Da spielen ganz unterschiedliche Faktoren eine Rolle. Man darf nicht vergessen, dass wir quasi durch die gesamte Corona-Krise hindurch gebaut und auch den Ukraine-Konflikt mit seinen Material- und Lieferengpässen durchaus gespürt haben. Dies besprechen wir gegenwärtig mit den verschiedenen Ansprechpartnern.“

Foto 1: Zufriedene Gesichter bei den Verantwortlichen von DSW21 (v.l.n.r.):
Verkehrsvorstand Ulrich Jaeger, Bauleiter Johannes Lischka, Betriebsleiter Ralf Habbes, Diethard Wippermann (Leiter des Bereichs »Infrastruktur Fahrweg«), Projektleiter Helmut Eder, Oliver Polifka (Leiter des Bereichs »Bahnbau«) und Bauleiter Dirk Hartlage.

Foto 2:  Die Stadtbahnlinie U43 fährt nun im Bereich Brackel/Asseln auf zwei Gleisen.