Illustration mit fragenden Personen

Ich versteh nur Bahnhof…

Stand: 06.02.25

Redewendungen gibt es im Alltag viele. Manche sind deutschlandweit bekannt, andere regional beschränkt. Doch auch wenn die Bedeutung bekannt ist, wissen viele gar nicht, woher unsere Redewendungen eigentlich kommen.

Damit du nicht nur Bahnhof verstehst, haben wir hier fünf Redewendungen für dich, die aus dem ÖPNV kommen!

Zweigleisig fahren

Bei der Redewendung „zweigleisig fahren“ ist es recht offensichtlich, woher diese kommen könnte. Wer zweigleisig unterwegs ist, verfolgt mehrere Wege oder hält sich mehrere Optionen offen, um ein Ziel zu erreichen. Häufig findet man diese Redewendung beim Fremdgehen.

Der Ursprung ist allerdings harmlos. Zweigleisig bedeutet lediglich, dass es auf einer Strecke zwei Gleise gibt, die parallel verlaufen. Dadurch kann die Leistungsfähigkeit einer Strecke erhöht werden.

Auf dem Abstellgleis landen

Wer auf dem Abstellgleis landet, wurde von seiner Position oder von einer Gruppe ausgeschlossen.  Im ÖPNV bedeutet das Abstellgleis allerdings nicht, dass ein Zug oder eine Bahn komplett ausgemustert wurde. Auch Fahrzeuge, die gerade nicht gebraucht werden, stehen auf dem Abstellgleis und warten auf ihren nächsten Einsatz.

Dampflok im Harz

Trittbrett fahren

Als Trittbrettfahrer oder -fahrerin bezeichnet man eine Person, die ohne eigene Anstrengung von etwas profitieren möchten. Sie nutzt also die Arbeit anderer, um selbst Vorteile zu erhalten. Der Begriff kommt aus der Zeit, als Züge und Straßenbahnen noch Trittbretter an den Türen hatten und deutlich langsamer als heute unterwegs waren. Wollte jemand das Geld für die Fahrt sparen, sprang man während der Fahrt auf das Trittbrett.

Ein alter Mann/eine alte Frau ist doch kein D-Zug!

Wer von sich behauptet, doch kein D-Zug zu sein, signalisiert humorvoll, dass man nicht so hetzen soll. D-Züge sind die Vorgänger der InterCity und InterRegios. Bis in die frühen 1990er kennzeichnete die Deutsche Bahn ihre Schnellzüge mit einem D. Das D stand für Durchgangszug. Denn früher war es nicht normal, dass man von einem Wagon zum anderen einfach durchgehen konnte.

Eine Schippe drauflegen

Wer eine Schippe drauflegt, steigert die eigene Leistung. Vermutlich stammt diese Redewendung noch aus den Zeiten der Dampflok. Diese fuhren nicht mit Strom oder Diesel, sondern wurden mit Kohle oder ähnlichen Brennstoffen betrieben. Dafür gab es eine Schaufel, mit der man die Kohle aus dem Behälter holen konnte. Wenn die Lok schneller fahren sollte, musste also eine Schippe Kohle draufgelegt werden.