Weichen, Relais und Glühlampen – alles unter Strom
Stand: 10.07.24
Auf den Schienen der Stadtbahn von DSW21 ist eine Menge los. Auf 75 Kilometer bewegen sich unsere Bahnen durch Dortmund und fahren dabei 125 Haltestellen an. Etliche Weichen im Streckennetz dirigieren die Bahnen dazu in die richtigen Richtungen, jede Menge Signalanlagen geben unseren Kollegen und Kolleginnen am Steuer der Stadtbahnen grünes Licht – oder auch nicht.
Aber wer kümmert sich darum, dass das alles reibungslos läuft?
Zumindest bei allem, was im Bereich der Stadtbahnen mit Elektronik entlang der Strecke zu tun hat, ist das der Fachbereich „Signaltechnik“. Hier arbeitet ein ganzes Team unermüdlich daran, die Technik fit zu halten und bei Störungen schnellstens Lösungen zu finden, damit der Betrieb weiterlaufen kann.
Klingt nach einer Menge Arbeit. Ist es auch. Im gesamten Streckennetz müssen regelmäßige Wartungen durchgeführt werden, um den sicheren Betrieb zu gewährleisten und Fehlfunktionen nach Möglichkeit schon im Vorfeld zu vermeiden. Dabei ist der Arbeitsort alles andere als langweilig. Unsere Kolleg*innen müssen dorthin, wo eigentlich das Motto „Betreten strengstens verboten“ gilt. Sie arbeiten zum Beispiel direkt im Gleisbett, unter freiem Himmel oder auch in unseren Tunneln. In der Regel tagsüber, quasi bei vollem Betrieb unserer Bahnen. Natürlich wird dabei Sicherheit großgeschrieben. Trotzdem ist das schon eine Spur spannender als ein Werkstatt-Job und nicht für jeden das richtige.
Aber der Job bietet nicht nur Routine-Arbeiten mit ein wenig Abenteuer-Ambiente. Das Team ist auch zuständig für die Technik in unserem Stellwerk. Das Stellwerk steuert sämtliche Weichen und Signale und sorgt dafür, dass Bahnen genau den Weg nehmen, den sie nehmen sollen. Und das, ohne sich gegenseitig in die Quere zu kommen. Das klappt nur mit einem riesigen technischen Aufwand. In unserem Stellwerk sind dabei tausende Relais im Dauereinsatz, jedes schaltet tagaus, tagein unermüdlich. Da geht auch mal was kaputt. Im schlimmsten Fall heißt es dann: Fehlersuche. Bei der riesigen Menge an möglichen Ursachen schon eine ganz besondere Herausforderung. Und da auch hier wieder im laufenden Betrieb gearbeitet wird, enorm verantwortungsvoll. Eine bei der Arbeit falsch gestellte Weiche und plötzlich ist eine Stadtbahn ganz woanders unterwegs, als sie sollte.
Damit das Stellwerk überhaupt weiß, wo gerade welche Stadtbahn unterwegs ist, gibt es eine Vielzahl von Sensoren und Einrichtungen an Gleisen und den Stadtbahnen selbst – dafür sind die Kolleg*innen natürlich auch zuständig. Da wo Gleise neu verlegt werden, sind sie ebenfalls im Einsatz und sorgen dafür, dass die Technik auch von Anfang an ideal läuft. Langweilig wird es im Team der „Signaltechnik“ damit definitiv nicht so schnell.
Bei der Vielzahl der Aufgaben, der Menge an Verantwortung für sich selbst und den Stadtbahnverkehr braucht es natürlich Menschen, die wissen, was sie tun. Im Idealfall hat man dazu die Ausbildung „Elektroniker*in für Betriebstechnik“ abgeschlossen. Aber auch vergleichbare Ausbildungen reichen aus. Elektronik sollte dabei halt eine Rolle gespielt haben. Ob Berufseinsteiger oder mit Erfahrung ist für uns dabei egal. Die eigentliche Arbeit lernt man eh bei uns und im Arbeitsalltag. Denn bevor neue Kolleg*innen sämtliche Aufgaben übernehmen können, werden sie erst einmal drei bis vier Jahre Schritt für Schritt durch erfahrene Kolleg*innen eingearbeitet und bekommen verschiedene Schulungen. Und auch die ein oder andere Prüfung muss dabei noch abgelegt werden. Aber am Ende steht ein zukunftssicherer, abwechslungsreicher Job mit viel Verantwortung und selbständigem Arbeiten - aber auch mit einem starken Team.
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